Samstag, 27. April 2013

Löwenzahnhonig

Etwas klischeehaft -mit pinkfarbenem Körbchen- machen wir uns auf den Weg, Löwenzahnblüten für unsere erste Löwenzahnhonigprobe (welch Wort...!) zu pflücken. Es ist der zweite richtig schöne Frühlingstag. Sonne auf der Haut nach einem langen Winter. 
Die Blüten sind schnell gepflückt, die Finger klebrig, das Herz voller Dankbarkeit. Die Zukunftsvisionen ziehen an uns vorbei wie die Wolken - gewisse bleiben ein Weilchen, hängen nach,  andere bläst es einfach weiter. Nichts gewesen. Und dann gibt es die, die in den Körper sinken und spürbar werden. Wir hören die Pferde wiehern, ihr Galopp lässt die Erde unter uns erzittern, hier auf dieser Weide, in ein paar Jahren, vielleicht schon früher. Ein Gefühl von Freiheit und unbegrenzten Möglichkeiten packt mich, und ich bin glücklich.

Die Blüten werden eingelegt, abgegossen, eingekocht - Peter's Alchemie am Werk. Das Resultat schmeckt tatsächlich wie Honig und ist total lecker. Wir schenken 2 Gläser den einen und anderen Nachbarn. "Come? Miele? Senza api?" Sie verstehen die Welt nicht mehr, Honig ohne Bienen sprengt den Rahmen. Schön, dass sie nicht alle Geheimnisse des Landes kennen.

San Pietro e la sua prima lezione di guida con il trattore

Tutto a posto!

Che vuoi?   

Donnerstag, 25. April 2013

Ciccha - auf den Hund gekommen



Ciccha hat uns adoptiert. Sie gehörte den alten Besitzern, welche sie den Nachbarn in Obhut gaben. Doch Ciccha hängt an ihrem alten zu Hause und stand bei uns auf der Matte, sobald sie merkte, dass wir jetzt da wohnen. - und dann heisst es immer, dass Hunde nicht ortsabhängig seien - von wegen... 
Ciccha hat ein sanftes Wesen und ist sehr folgsam - sogar auf schweizerdeutsch. Jeder Schritt auf unserem neuen Land wird von ihr begleitet. Solange bis ihr irgendein Geruch in die Nase steigt und sie dem nachgeht. Meist endet es darin, dass sie wie wild in der Erde gräbt, auf der Suche nach.... Sie wurde eigentlich als Trüffelhund angelernt, hat die Übung jedoch verloren. Nur ich dachte beim ersten Graben, dass sie mich zum schwarzen Gold führt. Naive Anfängerin. Ich, nicht der Hund. 
 Wer weiss, vielleicht schaffen wir es bis nächsten Herbst ihre Trüffel-such-Fähigkeiten wieder zu stimulieren, damit wir all die leckeren Trüffel-Speisen zubereiten können.

Die Nächte mit Ciccha sind etwas schwierig. Sie bellt jedem Kaninchen, jedem Stachelschwein, jeder Bewegung in den Bäumen und Büschen nach. Dormitus interruptus. Als unsere Augenringe in etwa die Farbe des schwarzen Goldes hatten, sperrten wir sie in die Caldaia, dort schläft sie jetzt jede Nacht und freut sich doppelt und dreifach, wenn sie am Morgen wieder rauskann. Genau wie wir.
Es ist schön, wieder einen Hund an meiner Seite zu haben. Dieses treue Wesen, das einfach liebt und da ist.

Mittwoch, 24. April 2013

Erster Besuch


Liebe Rita, das hat mir viel bedeutet, dass du/ihr mich/uns schon so bald besuchen kam(s)t!!!!
Velouté aus Enzo's Blumenkohl, Spargeln vom Land, selbst gebackenes Brot - und liebste Freunde! Und s'erste Mol bluttfuss... So stelle ich mir das Leben hier vor!

Wer sind die nächsten?

Speziell für Isabelle St.

Ich freue mich, dass du schon im Blog gelesen hast, und Jil hat mir gesagt, dass dir ein Foto des Hauses fehlt. Extra für dich:


Mit grösster Wahrscheinlichkeit kommt der gelbe Verputz im Verlauf des Umbaus weg und die ursprüngliche Steinmauer wird wieder sichtbar. Das bedeutet tagelange, wochenlange Steinmetzarbeit - wenn du also Zeit und Lust hast, kannst du jederzeit kommen, bist herzlich willkommen. Wir drücken dir Meissel und Hammer in die Hände, die Sonne scheint auf deine Haut, bei Hunger greifst du zum Feigen- oder Aprikosenbaum, und nach getaner Arbeit kannst du in der Piscina ein hoffentlich kühles Bad nehmen.... 
Falls sich noch andere durch diese Aussicht angesprochen fühlen, zögert nicht, zu uns ins "Arbeitslager" zu kommen - Arbeit gegen freie Kost und Logis. Ci vediamo!

Dienstag, 9. April 2013

Kein Plan 1


Aufregung vor der Abreise: Peter's Handy wird geklaut. Unerreichbar. Kein Backup. Altes Leben gelöscht. Der organisierte Transporter für Peter's Umzugsgut klappt nicht, doch die Ersatzlösung ist besser als der ursprüngliche Plan. Per Notruf helfen Martin, Eric, Kevin und Philipp beim Räumen von Peter's Wohnung und Einpacken des Camions, der von Alain und Melanie am 28. März nach Fratticiola chauffiert wird.


PS: Wusste nicht, dass ein Auto 950'000 km Lebensdauer haben kann....



 Hey, danke ihr zwei, die Zeit mit euch war toll (inkl. Disaronno sour) 
- wir freuen uns auf's nächste Mal!!!!!
Und Mist - ihr seid beide zusammen so alt wie ich.

Abfahrt von Basel am 27. März 2013 gegen Mittag. Später als gedacht, da wir noch auf die Ersatz-SIM-Card von Peter warten müssen. Der Plan ist, gemütlich Richtung Italien zu fahren, den Gotthard am Mittwoch hinter uns zu lassen (von wegen Osterverkehr), irgendwo zu übernachten, um dann am 28. in unserer neuen Heimat anzukommen. Die Fahrt ist so kurzweilig und angenehm, dass wir einfach "durchflutschen" und um 21 Uhr in Bastia Umbra (20 Min von Fratticiola entfernt) bei Paula ankommen. Schon wieder ein Plan, der zu unseren Gunsten nicht aufgeht...!!

Guido io o guidi tu? Peter ist alles gefahren.
Es waren wider Erwarten nur 9 Stunden.