Montag, 23. Dezember 2013

Otherworldly






Das Leben hier in Fratticiola bedeutet, sich immer wieder auf eine andere/neue Realität einzulassen.

Endlich - Jil zu Besuch

Was lange währt wird endlich gut: Jil hat es geschafft, uns zu besuchen! Nach einer ersten Absage im Sommer, wegen Terminkollisionen und Annullation im September zwecks Weisheitszahnentzündung, ist Jil jetzt im Dezember endlich zu Besuch. Auch dieses Mal nicht ganz fit: 



Hurrah!!!!



Kostbare Fracht!



Immer noch Olivenernte - bei warmen Herbsttemperaturen


Letzter Vollmond 2013


Wenn man bedenkt, dass im 2012 eigentlich die Welt hätte untergehen sollen, wären wir ja heute überfällig… 1 Jahr überfällig. 
Die Welt ist nicht untergegangen, wir auch nicht. Also geniessen wir doch die Schönheit hier auf unserem Planeten!








E guets Neus Johr!!!

Himmel in Flammen



Der Himmel in Flammen, mein Herz auf Reisen


Gute Nacht.

Freitag, 6. Dezember 2013

Granatapfel



Hoch hinaus. 

Granatäpfel faszinieren mich. Alleine die Farbenpracht tut es mir an. Saft. Lebenssaft. Granatrot. Blut. Lebendigkeit. Kraft. Fruchtbarkeit. Sinnlichkeit.

Der Verzehr ist exquisit, so man denn  einen reifen Granatapfel erwischt. Dies ist bei uns auf dem Grundstück etwas schwierig. Denn kaum platzen sie und würden so eigentlich herrlich reifen, bemächtigen sich ihrer die Hornissen und Wespen. Und es scheint mir, dass sie auch zu spät dran sind dieses Jahr und die Sonne einfach nicht mehr ausreicht, sie zur endgültigen Reifung zu bringen. So beisse ich also immer wieder mal in den sauren Apfel, um zu testen, doch spucke gleich Kernchen für Kernchen wieder aus. Zu sauer.

Für nächstes Jahr kaufe ich mir eine Saftzentrifuge, um den köstlichen Saft aufzufangen (auch wenn sauer) und lasse mir weitere Verarbeitungsmöglichkeiten einfallen, damit das Blut und der Samen der Pflanze weiterlebt und uns erquickt.








Wintermorgen



Winterabend



Das Leben wendet sich nach innen. Gespräche am Kamin.










Auf der Stufa wird auch gekocht. Pasta und Sugo alla Pietro.
Kartenspiel. Zu fünft bietet sich Molotov an. Sehr zu empfehlen für kalte Winterabende.

Den Tag Revue passieren lassen. Über's Leben nachdenken. Danken. Beten. Oder einfach innehalten. Der Denker. 
Kartentrick gefällig?
Fingerfertig.

Einheizen

Jetzt, mit dem plötzlichen Wintereinbruch müssen wir umdisponieren. Holz hacken statt Oliven ernten. Das Cheminée alleine kann nicht mehr genug heizen. Kurzerhand wird die alte "stufa" installiert, die mehr Basiswärme verbreitet.

So machen wir unser möglichstes, die Baustelle gemütlich und warm zu halten.




Olivenernte - der Unterbruch

Kein Witz! So sieht es am Dienstag Morgen beim Aufwachen aus. Am Sonntag haben wir noch im leichten Pullover und warmen Sonnenstrahlen Oliven gepflückt....



Jetzt ist Unterbruch bis der Schnee schmilzt und die Bäume wieder trocken sind.




Olivenernte - der Anfang

Gross sind die Diskussionen, wann die Olivenernte beginnen soll. Und wie. Und mit wem? Und überhaupt.... Alles von Hand? Mit dem Kompressor und seiner Schüttelgabel? An den Ästen rütteln? Nimmt man auch die gefallenen Oliven? Welchen Aufwand betreibt man, um die schwer erreichbaren zu pflücken? Beginnen wir sofort weil das Wetter gut ist? Lässt man sie noch Sonne tanken, da sie sehr viel Wasser enthalten? Wie werden die Arbeiter entlöhnt? Gibt es Freiwillige, Unentlöhnte? Wann werden die Oliven in die Mühle gebracht? Wie lange hat diese offen? Mit wieviel kg, bzw. Tonnen rechnen wir überhaupt? Fragen über Fragen, die sich im Vorfeld stellten. Jeder seine eigene Methode, nur wir nicht. Immer wieder wurde ein Plan entworfen, um kurz danach wieder in Frage gestellt zu werden. Einige Oliven wurden nach einem Sturm vom Boden aufgeklaubt, doch irgendwie konnten wir uns nicht entschliessen wirklich anzufangen. Bis wir endlich die Ernte auf den 17. November ansetzten.

Eine Woche durchzogenes bis schönes Wetter, immer wieder von Regenschauern untermalt, die uns Einhalt gebieten, da an nassen Olivenbäumen nicht gepflückt werden darf (da sind sich wenigstens alle einig...).




Nach ersten Versuchen, mit dem Kompressor zu arbeiten, zwecks Geschwindigkeit, lassen wir es bleiben. Zuviel Lärm, zu anstrengend, und der Zeitgewinn fraglich. So pflücken wir alles von Hand, was in Zukunft zu unserem Markenzeichen werden wird: handgelesene Oliven, verarbeitet zu reinem Olivenöl, kaltgepresst. Ich freu' mich schon drauf. Das Pflücken ist so  viel be-sinnlicher und be-friedigender!

Tatkräftige Unterstützung aus der Schweiz: Barbara, Eric und Philipp Geisinger:




Danke für euren Einsatz!!

Bevor die Oliven in die Mühle gebracht werden, werden sie noch gesäubert, bzw. von Blättern und Zweigen befreit. Dies geschieht auf einer Art Schüttelpult.



Und so kommen dann die Oliven in die Mühle. Pro Harass sind es ca 25 kg Oliven. Hier wird alles in Quintali gerechnet. 1 Quintale= 100 kg


Versöhnung - oder: Alles andere als blöd

Ich revidiere alles. Schafe sind nicht blöd, überhaupt nicht! 
Peter hat mir soeben die Fotos von unserem Schafnachwuchs geschickt - ein kleiner Bock. Er ist der Sohn von Bellezza. Und einfach soooooooo herzig!!! Das erste Tier, das bei uns zur Welt kommt, welch grosse Bedeutung. Und dies knappe 3 Wochen vor Weihnachten im Stall zu Fratticiola Selvatica, im Beisein von Peter, dem heiligen Peter, möchte ich fast  sagen. 
Welch Segen! Welch Glück!




Gut gemacht, Bellezza!!!

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Blöde Schafe

Ähnlich wie mit den Hühnern geht es mir mit den Schafen. Viel Recherche im Internet, bei Bauern und Nachbaren. Doch irgendwie sind mir diese Tiere zu fremd. Und schauen dazu noch so doof aus der Wäsche, bzw. der Wolle. Was soll ich mit Schafen? Herdentier. Bereit, sich ins Verderben zu stürzen, einfach dem Leitschaf folgend. Kühe von mir aus, Pferde sowieso, aber Schafe?  Häähh?? Määhh... Als Rasenmäher sind sie scheinbar nicht zu übertreffen, weshalb ich dann einem Schafkauf zustimme.
5 Schafe finden den Weg zu uns und werden erst mal im neu und extra für sie eingerichteten Stall untergebracht. Zum Eingewöhnen und Akklimatisieren. Nach einer Woche sollen sie dann das Aussengehege erkunden, was sie im Grundsatz falsch verstehen und abhauen -  Unachtsamkeit unsererseits und Unterschätzen der Situation. Und wie gesagt, eines voraus, alle anderen hinterher - also 5 Schafe in Freiheit.  Doch nicht so doof, so blöd, die Schafe. 

Mit grossem Geschrei, Absperrungen und Mobilmachung unserer Freunde und Nachbarn können innert Tagesfrist 3 von 5 Schafen wieder eingefangen werden. Die 2 Ausreisser beschäftigen Peter über eine weitere Woche indem er jeden Winkel unseres Grundstückes und der anliegenden absucht, abmarschiert, um sie zurück zu uns zu führen. Ohne Erfolg. Denen geht es gut in der Natur, hat doch alles. Es lebe die Freiheit!
Irgendwann ereilt uns dann die Nachricht, dass eines der Schafe tot aufgefunden wurde. Scheinbar gerissen von einem Wolf. Das andere zeigt sich eines frühen Morgens als ich gerade in die Schweiz fahren will, es ist unser heissgeliebtes Schiefmaul. Grosse Freude! Mit Gutzureden, Leckerli, Treiben, Locken, Einschmeicheln, versuche ich, es in den Stall zu seinen Freundinnen zu bringen - auch dies leider ohne Erfolg. Nach dieser morgendlichen Begegnung, sind wir natürlich wieder voller Hoffnung, dass sie zurückkommt, doch Schiefmaul verschwindet erneut aus unserem Leben. Blödes Schaf. Ab und zu erhalten wir Nachricht von einem Nachbarn, er hätte sie gesehen, doch uns zeigt sie sich nicht mehr. 


So sind sie jetzt einfach zu dritt, unsere Schafe. NEIN, stimmt ja gar nicht, heute Nacht ist ein Lämmlein zur Welt gekommen!
(Foto folgt...)











Auszeichnen tut sich "Bellezza" - nicht nur durch ihre Schönheit, sondern weil sie einfach am zutraulichsten ist. Und das will was heissen - Schafe sind soooo verdammt scheu und ängstlich. Am Morgen streckt sie uns also ihre Nase freudig entgegen. Eigentlich wartet sie auf ihre Lieblingsflocken, nimmt dafür aber in Kauf, dass wir sie anfassen, ja, sogar streicheln oder auf dem Kopf kraulen.














Abschliessend lässt sich sagen, dass ich den Zugang zu diesen Tieren noch nicht so richtig gefunden habe. Zuviele Berührungsängste. Doch wir arbeiten dran.... Ich lass mir doch nicht einfach die kalte Schulter zeigen.... bzw. das Hinterteil...

ps: "blöd" hat bei uns im Familienjargon eindeutig eine liebevolle Komponente. "Blödes Kind" oder "blöde Mutter" ist immer liebevoll gemeint, drückt aber gleichzeitig Unverständnis  oder Nicht-einverstanden-Sein aus.

Dienstag, 3. Dezember 2013

WC Spülung

Ein "Running gag" im wahrsten Sinne des Wortes ist unsere Toilettenspülung. Das Wasser läuft die ganze Zeit. Und läuft, und läuft... Vor allem nachts ist dieses Geräusch doch sehr störend, vom Wasserverlust ganz zu schweigen. So heisst die Lösung: Manuelle, zeitgenaue, offengelegte WC-Spülung. Unser zu patentierendes Modell:



Spülkastendeckel entfernen, Schwimmer blockieren und immer schön bei Anfang des "Geschäftes" die Schwimmergabel deblockieren, damit sich der Spülkasten füllen kann. Gespült wird dann mit dem Stöpsel direkt, was ohne nasse Hände nicht möglich ist. Und dann natürlich den Schwimmer wieder blockieren, sonst läuft's abermals.

So spülen wir also seit 3 Monaten manuell und sparen das Geld anstatt für die Reparatur für neue Geberit WC-Spülkästen. Schweizer Qualität in Italien für unsere zukünftigen Gäste.