Sonntag, 13. Dezember 2015

Olivenernte 2015 - das Öl


Von….












….zu



….handgelesenem Olivenöl "Terra Selvatica", extra vergine!

Olivenernte 2015 - Gemeinschaft


Die kleinen Oliven, die durch die "vaiatrice" fallen werden sogar noch von Hand verlesen ….
Wir haben 3 Olivenhaine, 3 Oliventerrassen und einige Bäume ums Haus herum. Um von einem zum anderen zu kommen, muss das grosse Netz transportiert werden. Gemeinsame Anstrengung und viel Lachen. 
Gemeinsames Mittagessen auf dem Feld. Hund und Katzen immer dabei.
Pause muss sein, um den Rücken oder die Schultern wieder zu entspannen. 
Und abends wird oft gemeinsam gekocht.
Um danach mit grossem Appetit alles zu verschlingen. Olivenpflücken macht hungrig.

Samstag, 12. Dezember 2015

Olivenernte 2015

Seit Anfang tragen wir die Idee mit uns herum, während der Olivenernte ein Spezialangebot für Gäste zusammenzustellen, die bei der Ernte helfen, gleichzeitig aber auch Ferien machen wollen. Jetzt, wo 95% der Umbauarbeiten getan sind, können wir dies in die Tat umsetzen. Nur - ohne Webseite und noch nicht allen offiziellen Bewilligungen ist das Bekanntmachen etwas schwierig….
Ich entschliesse mich kurzfristig (im September), im A-Bulletin in der Schweiz ein Inserat zu schalten, das das Oliven-Erlebnis als Arbeit und Ferien gleichermassen anpreist. Die Meinung ist, dass die Gäste pro Woche € 200.- bezahlen und dafür Vollpension erhalten und ca 4 Stunden pro Tag bei der Olivenernte helfen. Obwohl ich mir ja einiges auf meine Wortgewandtheit einbilde, bringe ich es fertig, das Inserat so zu formulieren, dass alle Interessenten meinen sie erhielten die € 200.-….. Als ich den Irrtum berichtige, interessiert sich plötzlich niemand mehr…. Was tun?  Einen neuen Deal lancieren: Die Erntehelfer aus der Schweiz zahlen nichts, sie erhalten Kost und Logis, arbeiten dafür auch mehr.  Wir zahlen nichts, sondern stellen Zimmer und Essen zur Verfügung. Abgemacht.  

Nach diesem holprigen Start schneien die Anfragen nur so rein. Halt, das ist zu viel. Ich muss eine Excel-Tabelle erstellen, um die Leute einzuteilen. Einige weise ich ab, andere annullieren im letzten Moment. So entsteht endlich eine Gruppe von 5 Helferinnen, die im Abstand von 2-3 Tagen bei uns eintreffen.

Jeannine macht es von Anfang an ganz klar: "I bi hie zum Bügle", sagt sie in ihrem sympathischen, breiten Berndeutsch. Dieses Motto wird von den anderen Helferinnen bereitwillig aufgenommen. Danke 1000 Mal für euren enormen Einsatz!
Neben den Schweizer Helferinnen, gibt es 2 "lokale" Gruppen, die von den gepflückten Oliven die Hälfte erhalten. Insgesamt pflücken wir zu 14. Eine stolze Truppe!! Nicht zu vergessen Philipp und Nicole, die am ersten Erntetag noch dabei waren…

Sommerliches Wetter erlaubt uns, früh am Morgen zu beginnen. So sind wir meist schon gegen 9 Uhr auf und unter den Bäumen, um volle, pralle Oliven zu pflücken. Das tut sooooo gut, insbesondere weil das letzte Jahr keine Ernte stattfand.





Bevor die Oliven in die Kiste kommen, werden sie von den gröbsten Ästen und Zweigen befreit. 












Die Fein-Lese passiert dann auf der "vaiatrice", so eine Art Schüttelpult, wo die letzten Blätter und feinen Ästchen entfernt werden.

Freitag, 4. Dezember 2015

Die grösste Überraschung

Irgendwann im Frühling sagte ich zu Peter, dass ich das klare Gefühl hätte, dass wir diese "Saison" einen Überraschungsgast hätten. Jemanden, mit dem wir in keinster Weise rechnen, der nicht auf unserem inneren Bildschirm vorhanden sei.
Mit solchen Voraussagen ist das allerdings so eine Sache… Schliesslich will man schlau sein, hellseherisch, feinfühlig. Der innere Detektiv macht sich auf die Suche. Wer könnte das sein? Allein die Frage zeigt, dass ich selbst an meine Vorhersagen glaube - schon nicht schlecht, oder? 
Also: Karin? Nein. Maria I., die schon lange sagte sie wolle kommen, doch ihre Stöckelschuhe sie daran hindern? Nein. Urs? Johannes? Sandra & Co? So mancher Name kam mir in den Sinn. Keiner hat angeklungen. Kein inneres Echo. Wäre ja dann auch keine Überraschung mehr. 
Im Mai besuchte uns Catherine mit ihrem Freund. Seit 12 Jahren nicht mehr gesehen und kaum mehr Kontakt gehabt. Überraschung ja, doch nicht die vorhergesagte, das war klar. Dann kam die Frauengruppe von Deborah - auch hier eine Überraschung, eine grosse -  Sigrun. Damals in Snowlion nur flüchtige Begegnungen, nie wieder etwas gehört. Bis zum Workshop im Juni - und seither wieder und wieder. 
Der Sommer verging, meine Prophezeiung geriet in Vergessenheit. Es war viel zu tun, viele wunderbare Begegnungen und Momente, auch überraschende. Im Oktober künden sich  Alexis und Eveline an. Eventuell wie er sagt. Da klopft doch 'was in meinem Kopf… Sind sie die Überraschung? Ich glaube nicht, dass er kommt, es tönte so unverbindlich. Bis er und Eveline eines Abends vor uns stehen, das überrascht mich dann doch sehr.
Doch die allergrösste Überraschung geschieht erst ein paar Tage später:

Ich mache in der Restaurantküche Konfitüre ein, Quitten, vom eigenen Baum, versteht sich. Ein Klopfen an der Haupttüre lässt mich aufhorchen: Giancarlo kündet Besuch an: "Ci sono ospiti" - da sind Gäste. Ich trete also vor die Tür und sehe mich einem unbekannten Paar gegenüber. So ungefähr in meinem Alter. Die Frau fragt mich: "Non mi riconosci?" - Kennst du mich nicht? Die Frage allein deutet darauf hin, dass ich sie eigentlich kennen sollte… ??? Ratlos sehe ich sie an, dann ihn, dann wieder sie… Claudia? Das gibt's doch nicht. Claudia, meine Freundin aus Kindertagen! Seit 23 Jahren keinen Kontakt mehr, kein Lebenszeichen, völlig aus den Augen verloren. Jetzt steht sie hier vor mir! Grösser kann die Überraschung nicht sein! Hühnerhaut am ganzen Körper. Kribbeln überall. Meine Prophezeiung hat sich erfüllt! 
Wie hat sie mich denn gefunden, die Claudia? Durch eine gemeinsame Schulfreundin, mit der ich auf Facebook befreundet bin. Ganz einfach. So hat Claudia auch unseren Blog entdeckt und wollte sich mit eigenen Augen ein Bild von "l'altra vita" hier in Umbrien machen. Und mir die grösste aller Überraschung bescheren. Danke, Claudia, dass du hier aufgetaucht bist. Hoffentlich dauert es jetzt keine 23 Jahre mehr bis zum nächsten Wiedersehen…

PS: Wie oft habe ich nicht über Facebook geschimpft, wie irreal und künstlich es sei. Habe auch immer wieder eine Hemmschwelle zu überwinden wenn ich einen "post" mache. Doch wenn das Resultat ist, dass liebe Menschen aus meiner Vergangenheit wieder in mein Leben treten, lohnt sich jede Hemmungs-Überwindung. Ich werde mir also Mühe geben, wieder öfter auf Facebook präsent zu sein...