
Wo lasse ich den Wildwuchs, wo nicht? Eine interessante Frage, mit der wir uns auf Terra Selvatica intensiv beschäftigen. Wo die Wildheit (selvatica)? Wo die Kultur? Beides nebeneinander. Wild und gezähmt. So steht es ja auch auf unserer Webseite..
Zurück zu den Reben: Mich fasziniert wie sich die Zweige der Reben verhalten, bzw. festhalten. Will ich einen unproduktiven Zweig abschneiden, sehe ich mich einem Festhalte-Mechanismus gegenüber wie ich ihn noch selten gesehen habe. Da wird geschlungen, gewunden, geklammert. Ja nicht loslassen, ja festhalten. Überleben sichern. Um jeden Preis, mit jeder Tücke. Man staune ob des Einfallsreichtums:
Doch wenn die unproduktiven Zweige festhalten? An Unproduktivem, Nicht-Benötigtem. An dem, was nicht gut tut, Kraft und Energie nimmt. So überlege ich während der Arbeit, wo in meinem Leben ich denn noch festhalte. Wo kann ich Altes gehen lassen? Wo die Anhaftung, Anklammerung lösen? Wo Überlebensmechanismen mit LEBEN tauschen? Und da und dort erkenne ich meine Anklammerungs - und nicht-Loslassstrategien. Meine Anhaftung an alte, nicht mehr gebrauchte Muster und Energien. Interessant. Die Natur als Spiegel zum eigenen Seelen- und Bewusstseinsprozess. Na dann, auf ein gutes Weinjahr!