Donnerstag, 5. Dezember 2013

Blöde Schafe

Ähnlich wie mit den Hühnern geht es mir mit den Schafen. Viel Recherche im Internet, bei Bauern und Nachbaren. Doch irgendwie sind mir diese Tiere zu fremd. Und schauen dazu noch so doof aus der Wäsche, bzw. der Wolle. Was soll ich mit Schafen? Herdentier. Bereit, sich ins Verderben zu stürzen, einfach dem Leitschaf folgend. Kühe von mir aus, Pferde sowieso, aber Schafe?  Häähh?? Määhh... Als Rasenmäher sind sie scheinbar nicht zu übertreffen, weshalb ich dann einem Schafkauf zustimme.
5 Schafe finden den Weg zu uns und werden erst mal im neu und extra für sie eingerichteten Stall untergebracht. Zum Eingewöhnen und Akklimatisieren. Nach einer Woche sollen sie dann das Aussengehege erkunden, was sie im Grundsatz falsch verstehen und abhauen -  Unachtsamkeit unsererseits und Unterschätzen der Situation. Und wie gesagt, eines voraus, alle anderen hinterher - also 5 Schafe in Freiheit.  Doch nicht so doof, so blöd, die Schafe. 

Mit grossem Geschrei, Absperrungen und Mobilmachung unserer Freunde und Nachbarn können innert Tagesfrist 3 von 5 Schafen wieder eingefangen werden. Die 2 Ausreisser beschäftigen Peter über eine weitere Woche indem er jeden Winkel unseres Grundstückes und der anliegenden absucht, abmarschiert, um sie zurück zu uns zu führen. Ohne Erfolg. Denen geht es gut in der Natur, hat doch alles. Es lebe die Freiheit!
Irgendwann ereilt uns dann die Nachricht, dass eines der Schafe tot aufgefunden wurde. Scheinbar gerissen von einem Wolf. Das andere zeigt sich eines frühen Morgens als ich gerade in die Schweiz fahren will, es ist unser heissgeliebtes Schiefmaul. Grosse Freude! Mit Gutzureden, Leckerli, Treiben, Locken, Einschmeicheln, versuche ich, es in den Stall zu seinen Freundinnen zu bringen - auch dies leider ohne Erfolg. Nach dieser morgendlichen Begegnung, sind wir natürlich wieder voller Hoffnung, dass sie zurückkommt, doch Schiefmaul verschwindet erneut aus unserem Leben. Blödes Schaf. Ab und zu erhalten wir Nachricht von einem Nachbarn, er hätte sie gesehen, doch uns zeigt sie sich nicht mehr. 


So sind sie jetzt einfach zu dritt, unsere Schafe. NEIN, stimmt ja gar nicht, heute Nacht ist ein Lämmlein zur Welt gekommen!
(Foto folgt...)











Auszeichnen tut sich "Bellezza" - nicht nur durch ihre Schönheit, sondern weil sie einfach am zutraulichsten ist. Und das will was heissen - Schafe sind soooo verdammt scheu und ängstlich. Am Morgen streckt sie uns also ihre Nase freudig entgegen. Eigentlich wartet sie auf ihre Lieblingsflocken, nimmt dafür aber in Kauf, dass wir sie anfassen, ja, sogar streicheln oder auf dem Kopf kraulen.














Abschliessend lässt sich sagen, dass ich den Zugang zu diesen Tieren noch nicht so richtig gefunden habe. Zuviele Berührungsängste. Doch wir arbeiten dran.... Ich lass mir doch nicht einfach die kalte Schulter zeigen.... bzw. das Hinterteil...

ps: "blöd" hat bei uns im Familienjargon eindeutig eine liebevolle Komponente. "Blödes Kind" oder "blöde Mutter" ist immer liebevoll gemeint, drückt aber gleichzeitig Unverständnis  oder Nicht-einverstanden-Sein aus.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen