Donnerstag, 13. Februar 2014

Matsch - Platsch


Es heisst ja schliesslich über Umbrien: Il cuore verde della Italia.
Und das muss von irgendwo her kommen - wohl vom Regen in den Wintermonaten?

Da die Strassen und Wege ums Haus noch nicht "gemacht" sind, weicht sich die Erde auf und alles versinkt im Matsch. Ein Spaziergang auf unserem Land bedeutet mit jedem Schritt schwerer zu werden, denn der Lehm hält sich an den Schuhen fest. Gut zur Kräftigung der Beinmuskulatur - wer braucht da noch ein Fitnessstudio.
Und Auto fahren vermittelt oft das Gefühl von schlitteln, schlittern - es lebe der 4x4!





Mittwoch, 12. Februar 2014

Olivenernte - die Fortsetzung

Zeit verschoben - das Ende der Olivenernte war am 3-Königstag bei herrlich warmem Wetter. Die letzte Pressung dann am 9. Januar. Ich hatte einfach keine Zeit à jour zu bleiben mit den Einträgen im Blog, schliesslich wurde Jil 20 - dann steht die Zeit still und man hält Rückschau - so jetzt auch mit der Fortsetzung und dem Ende der Olivenernte:

Ende November, Dezember:
Der Schnee taut, und die warmen Herbsttage kommen zurück. Wir sind spät dran mit unserer Olivenernte - und es ist kein Ende in Sicht. Peter hat schon lange den Bart (keine Zeit zum Rasieren) und ist sich unterdessen im klaren, dass er ihn erst dann abrasiert wenn die letzte Olive gepflückt wurde.


Die erste Pressung ist gemacht, 13.5 Liter Olivenöl auf 100 kg Oliven. Verglichen mit Freunden und Nachbarn eine gute Rendite. Bei der 3. Pressung dann die Krönung: 16,5 Liter pro 100 kg. Ein herrliches, vollmundiges, charakteristisches Öl, dass hervorragend schmeckt. Besonders auf frischem Toast mit Knoblauch! Wir haben noch ein paar Liter übrig falls jemand interessiert ist….

Jetzt im Februar steht uns das Schneiden der Olivenbäume bevor. Seit mehreren Jahren waren sie sich selbst überlassen und sind zum Teil sehr verwildert. Dies hat das Pflücken oft  erschwert. In erster Linie gilt es die dürren Zweige abzuschneiden und dem Baum wieder Luft zum Atmen zu geben. Die Äste, die gerade nach oben in den Himmel schiessen gilt es abzuschneiden und das innere des Baums zu lichten - ich hoffe, dies in einem späteren Beitrag dokumentieren zu können. Einen Schub an Nährstoffen sollen sie durch eine Extraportion Mist (wir sprechen von 8 Tonnen) erhalten, die am Fusse der Bäume verteilt wird. 
Auch machen wir uns heute schon Gedanken wie denn die Olivenernte dieses Jahr ablaufen soll. Da hoffen wir doch sehr auf euch alle!! Anstatt sich wie in nördlicheren Gefilden auf den Winter vorzubereiten, den Herbst verlängern und sich von der Energie unserer Olivenbäume berühren zu lassen!

PS: Peter's Bart ist  noch nicht ab. Nur etwas kürzer. Immer wieder aufgeschoben, unterdessen entkoppelt von den Oliven. Die nächste Hürde ist die Fasnacht in Basel - danach kommt er weg - heisst es….

Nicht verzweifeln - Baustellenimpressionen


Das alte Riesenkamin ist abgerissen, darunter kommt das ursprüngliche, kleinere hervor.
 
Elektrosalat

Probebadezimmer mit braunen Kacheln und Steinboden.

 Probebadezimmer mit schwarzen Kacheln, wie Schiefer.

Gästewohnzimmer mit Balkon - zur Zeit findet die grosse Treppendiskussion statt...

Centrale termica - Teil der Holzhackschnitzelheizung, auf Anschluss wartend.

Caldaia mit Bordcomputer

Die ersten selbst gepflügten Felder


Voller Aufregung kommt Peter zu mir gerannt, ich müsse sofort das erste gepflügte Feld begutachten. Kein Zögern. Doch leider den Fotoapparat nicht dabei für das Feld im Sonnenuntergang. So kann ich meinem Knipsfieber erst am nächsten Tag frönen. Die Erde hat eine wunderschöne Farbe und freut sich richtig über die Bearbeitung und Aufmerksamkeit.





Schneeberge





So nah waren sie noch nie - und dafür musste ich nach Italien….




Vom "mit Tieren leben"

Eines ist ja mal sicher - ausschlafen geht nicht mit Tieren. Hund und Katz wären da ja noch gnädig, doch Hühner und Schafe wollen ihren Tag bei Morgengrauen anfangen. Essen heisst die allgegenwärtige Devise.
So schäle ich mich ("Ich"-Form, weil ich es schreibe - meistens macht Peter das tierische Morgenritual weil er einfach mehr vor Ort ist als ich…) also frühmorgens aus meinem warmen Bett, packe mich ein und beginne die Liberation der Tiere. Zuerst Chicca, die über Nacht eingeschlossen ist weil sie uns sonst mit ihrem Gebelle wach hält - fröhliche Begrüssung, Schwanzwedeln und ganz viel Streicheleinheiten. Weiter geht der Spaziergang Richtung Schafstall. Auf dem Weg kommen sämtliche Katzen aus ihren Verstecken und holen ebenfalls ihre Portion Zuneigung und Streicheleien ab. Gemeinsam Richtung Küche, wo Essensresten vom Vortag für die Hühner geholt werden - die Vierbeiner warten selbstverständlich draussen…












Heulen, Miauen, Winseln - auf alle möglichen Arten wird kund getan, dass man hungrig ist und für's Essen bereit.
Doch eben - zuerst zu den Hühnern, die gleich neben den Schafen wohnen. Schon von weitem höre ich aufgeregtes Gegacker und Blöken. Die wollen alle raus, an die frische Luft, im Sand scharren, Würmer suchen, Gras fressen, rumspringen und überhaupt das Stall-Gefängnis verlassen. Genehmigt. Aber erst mal die Essensreste für die Hühner. Dafür muss der Hühnerstall zubleiben, denn sonst machen sich die Katzen drüber her. Ständig dieser gierige Heisshunger… Und ich in der Aufpasser-Funktion, dass die einen den anderen nichts wegessen.



(Da waren's noch 3. Unterdessen sind sie nur noch zu zweit, unsere Hennen. Rotkäppchen wurde, als sie frei herumlief, von Chicca getötet. Ja, auch das gehört zum "mit Tieren leben", die Instinkt-Natur lässt sich nicht leugnen. Und wenn auch so manches friedlich und harmonisch daher kommen mag, Huhn und Hund sind in freier Wildbahn keine Freunde. Überflüssig zu sagen, dass dieser Tod sehr einschneidend für uns alle war: Chicca wurde bestraft, litt unter Liebesentzug, und unsere Beziehung zu ihr wurde um Monate zurückgeworfen, als sie noch mehr ein wilder Hund war als unserer. Rotkäppchen wurde in allen Ehren begraben. Ihre Gacker-Schwestern sind am natürlichsten mit ihrem Tod umgegangen und legen weiterhin herrliche Frühstückseier. Das ist die grosse Lehre der Tiere: Das Leben geht weiter!)


So manches Mal fliegt Gianna dann auf die Stalltüre - und holt sich ebenfalls ihre Streicheleinheiten ab. Sie ist einfach das tollste Huhn auf Gottes Erde!







Im Schafstall nimmt das Blöken zu - ich hab in der Zwischenzeit schon mal die obere Stalltüre aufgemacht - man könnte meinen, dass je lauter geschrien wird, desto sicherer scheinen sie zu sein, etwas zu essen zu bekommen. Ich sehe da keinen kausalen Zusammenhang, Essen gibt's ja eh immer. Also ginge es dann leiser? Die neuste Methode heisst "Männli mache".














Unwiderstehlich! So stehen sie also auf den Hinterbeinen und betteln um Essen. So eine verfressene Gesellschaft.
Endlich sind nun Hund und Katzen dran, danach kann ich wieder normal einen Fuss vor den anderen setzen, ohne dass ich aufpassen muss,  auf eines der Tiere zu stehen oder über sie zu stolpern.

Das Leben mit Tieren macht Freude, ich lerne viel von ihnen, bin immer wieder überrascht, auch enttäuscht. Einerseits wachsen sie mir ans Herz, gleichzeitig bin ich mir aber auch bewusst, dass wir zum Beispiel von den jungen Lämmern nicht alle behalten können und dass eines Tages der Abschied naht. Dies zu verinnerlichen hat etwas friedvolles, sagt es doch aus, dass -so oder so- gemeinsame Tage gezählt sind. Also lasst sie uns geniessen!