Freitag, 27. November 2015

Mercatino dello scambio

Vor vielen Jahren, lang bevor wir nach Umbrien kamen, hat Aiton (die ca. 20 Jahre zuvor aus England hier strandete) diesen kleinen Tausch-Markt ins Leben gerufen. Einmal im Monat trifft man sich bei jemandem zu Hause und hält seine Sachen feil, kauft ein, "schnoiggt", quatscht und tratscht oder geniesst einfach das Zusammensein mit etwas anders denkenden Menschen. Wie es der Name "scambio" sagt, ist die Idee des mercatino, nichts zu kaufen oder verkaufen, sondern zu tauschen. Egal was und in welcher Währung. Ob Karotten oder Lauch, alte Nachttischlampen, Besteck, Humus  oder Kuhmist. Hauptsache die Handelsparteien werden sich einig.
Bekanntmachung des mercatino findet per Briefpost statt und informiert die Empfänger und Interessierten zusätzlich zum "Tatort"  über wer denn noch was zu bieten hätte. Auf diesem einen Blatt Papier findet sich vom Angebot des Allrounders, der Kabel verlegen kann, über den Tierarzt und den Bio-Geissenkäse zum Fachmann für Olivenbaumschnitt alles. Und natürlich eine von Hand gezeichnete und beschriftete Wegbeschreibung. So richtig  bodenständig, währschaft, authentisch und lebendig -  ganz ohne Internet ...

So kommt also am 2. Sonntag des Monats September eine bunt gemischte Truppe aus Käufern, Verkäufern und sonst Interessierten bei uns zusammen. Zum ersten Mal sind wir die Gastgeber des mercatino. Endlich. Bisher waren wir immer nur Zuschauer. Und haben das eine oder andere Mal auch (da kein Tauschgegenwert) mit Hartgeld bezahlt. Ganz zu Unehren der ursprünglichen Idee. Anders heute: Noch so vieles  der alten Besitzer will getauscht werden. Teller und Tassen, Besteck, Gläser, Blumenvasen, Möbel, Bettüberwürfe, etc. Am Ende des Tages sind wir einiges losgeworden und haben dafür Bücher, Zwiebeln, Kartoffeln und Küchenkräuter erstanden. Dies alles verbunden mit interessanten Gesprächen und der Öffnung unseres Agriturismo nach aussen zur lokalen Bevölkerung.





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