Sonntag, 3. Januar 2016

Jahreswechsel - Gleichzeitigkeit



Ich schaue auf das vergangene Jahr zurück.

Was hat das 2015 ausgezeichnet? 

Einmal mehr die Gleichzeitigkeit der Dinge. 

Eine Riesen-Lektion im "Multi-tasking", das ich eigentlich gar nicht will und doch passiert es immer wieder. Was also gilt es zu lernen? Mehr Fokus? Mehr "nein" sagen? Verlangsamen? Nur noch etwas aufs Mal? Nicht so viel wollen? Ansprüche zurückschrauben? Mehr der Dynamik des Lebens vertrauen? 
Alles von dem, sicher. 
Doch noch mehr  gilt es, alte Verknüpfungen im Hirn, alte Synapsen und Glaubenssätze, zu lösen und zu löschen. Sie machen den Körper, die Seele, den Geist, träge und schwer. Diese inneren Stimmen, die mir immer wieder ins Ohr flüstern wie ich oder der andere oder überhaupt das Leben sein sollten. Sie sind zu laut geworden im 2015. Haben mich abgelenkt. Vom wahren Sein. Von mir.

Ich will Multi-tasking eigentlich nicht, ok. Einverstanden. 
???
 Habe ich gemeint.
Wenn mir das Leben jedoch etwas anderes zeigt? Wenn ich gerade darin aufgehe? Wenn es mich beflügelt? Meinem Wesen in diesem Moment entspricht? Was dann?  
-  Dann geht nur noch loslassen. Das Loslassen dieser festgefahrenen Sätze. Das Loslassen der Idealvorstellung, die ich von mir selber habe und die ich erfüllen möchte. Der Stress ist nicht die Arbeit, nicht die Gleichzeitigkeit, es ist die Vorstellung, die Idee, dass es anders sein sollte. Dass ich anders sein sollte. Nichts erschöpft mehr als das.

Nun bin ich hier auf Terra Selvatica und habe viel zu tun. In der Küche, im Garten, auf dem Feld, der Baustelle, mit den Tieren, im Haushalt, mit den Zimmern, den Gästen,  der Webseite, der italienischen Administration, dem Planen, Rechnen, Organisieren etc…… Ich kann sagen, dass ich in meinem Leben noch nie soviel aufs Mal bewältigt habe. Ja, das ermüdet. Ich kann's mir ansehen. 
Und gleichzeitig ist da diese tiefe Befriedigung, stille Freude und immense Dankbarkeit. Dass ich die Freiheit und Kraft habe, dieses Abenteuer zu wagen. Dass ich mit Peter den Partner an meiner Seite habe, der diesen Traum versucht mitzuträumen.

Was bedeutet das fürs 2016?

Dass ich die Gleichzeitigkeit feiern werde! 
Schliesslich ist die Zeit ein menschliches Konstrukt. Eins nach dem anderen. Linear. Damit schaffen  wir Ordnung, setzen Regeln. Und meinen, dass so das Leben einfacher wird  - vermeintlich. 
Es geschieht alles gleichzeitig. Wir brauchen einfach eine der unendlichen Möglichkeiten zu wählen - oder in meinem Fall mehrere - und kreieren, leben. Es liegt alles in unserer Hand. Und das will ich dieses Jahr nicht vergessen. Dass ich es in der Hand habe. Und nur ich mich beschränken kann (...und manchmal die italienische Gesetzgebung und Bürokratie…). Und wenn ich mich wieder zu sehr erschöpfe, werde ich an diesen Punkt der Gleichzeitigkeit gehen, den Nullpunkt - die alten Gedankenmuster und Glaubenssätze überprüfen - und neu wählen!

Auf ein gut gewähltes 2016!



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