Samstag, 19. Oktober 2013

Katzenglück

Ich weiss nicht mehr wann es genau begann. Da war dieses Miauen im hohen Gras, immer mehr oder weniger an der gleichen Stelle. Und wenn kein Miau, dann ein Rascheln. Jedesmal wenn ich mich jedoch auf die Suche nach dem Verursacher, der Verursacherin, machte, war da nichts. War das eine wilde Katzenfamilie? Ein ausgesetztes Junges? Eine? Mehrere? Es dauerte noch einige Wochen bis wir dann eines Tages ein kleines, weiss-gescheckt-getigertes Kätzchen mitten auf unserem Komposthaufen erblickten. Kaum bemerkte es uns, war es auch schon verschwunden. Ab durch die Büsche. Immerhin wussten wir jetzt, dass da jemand Hunger hatte. 

Während dieser Zeit fand der Einzug der Hühner statt, was eine vermehrte Präsenz unsererseits in der Nähe des Katzengebüschs zur Folge hatte. So kriegten wir den/die kleine/n Herumtreiber/in öfter zu Gesicht, wenn auch in unerreichbarer Distanz. 
Irgendwann war es dann soweit, dass wir ihm/ihr ein Schälchen mit Essensresten hinstellten. Dort im Gebüsch, im hohen Gras. Eines morgens war es auch leer. Und so begann, in zaghaften, kätzchenkleinen, samtpfotigen Schritten die Annäherung mit unserer ersten Katze. Vom Schälchen-Leeressen, ging es über das Erlauben von menschlicher Gesellschaft beim Essen, zu katzenseitiger (noch unberührter) Kontaktsuche und dem vertrauten Schnurren, bis hin zum ersten scheuen Anfassen. 
Der "Durchbruch" geschah in zwei Schritten: 1. Eloy brachte soooo viel Geduld und Zeit auf, einfach sitzend und wartend in der Nähe, einschmeichelnde Worte murmelnd. Er war es auch, der unserer ersten Katze ihren Namen gab: Stracciatella! - wegen der Flecken... Eindeutig ein weiblicher Name, der haften blieb auch als klar wurde, dass sich Stracciatella zu einem Prachtexemplar von Kater entwickelte. 2. wurde in Basel im Beisein von uns allen unser Superbüsi "Hugo" endlich beerdigt. So hat er symbolisch seinen Segen gegeben, sein Einverständnis für die neue Katzenbindung. Adieu Hugo, danke für das Öffnen der Katzen- und Tierseele und willkommen Stracciatella!
So war es kein Wunder, dass bei unserer Rückkehr eine schon fast zahme Stracciatella auf uns wartete, die sich hemmungslos anfassen und streicheln liess. Heute ist Stracciatella ein totaler Schmusekater und wird der Einfachheit halber Stracci genannt.




Zu Stracciatella gesellten sich Anfang September noch 2 weitere Kätzchen, die uns von Enzo anvertraut wurden. Wenn das überhaupt möglich ist, waren die noch menschenscheuer und wilder als Stracci es je war. Bis zum heutigen Tag lässt sich das eine kleine nur sehr selten anfassen und entpuppt sich eher als Einzelgänger. Das schwarze Geschwisterchen hingegen, unterdessen auf den Namen Moretti hörend, ist frech und abenteuerlustig, streift mit Stracci über den Hof, spielt Fangen mit Chicca und holt sich regelmässig seine Streicheleinheiten ab...







...oder teilt sich das Essen mit den Hühnern - Melone:


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