Freitag, 18. Oktober 2013

Weinlese und mosto



Noch im August, saftige Trauben, die sich mit Sonne füllen.



Und Ende September, gerade war es noch Hochsommer, das letzte Mal auftanken.



Der Zeitpunkt der Ernte ist gekommen, denn der grosse Regen meldet sich an. Mit Enzo, Anna Lisa, Giovanni, Jo und Franci (Maria ist schon abgereist...) sind die Trauben schnell gelesen. Auch wir geniessen die Hitze, die Sonne auf der Haut, noch einmal richtig Sommer, ein letztes Aufbäumen - und cut.





Der Weinberg (tönt grösser als er ist - ein kleiner Hügel, vielleicht 100 Rebstöcke..) ist seit Jahren vernachlässigt. Zwar wurden die Trauben gelesen, doch die Rebstöcke wurden sich selbst überlassen, so ist die "Ausbeute" doch sehr gering. Damit wir auch nur ansatzweise eigenen Wein herstellen können (und auch hier ist das Wort "Wein" ein zu grosser Begriff), mischen wir weisse und rote Trauben. Absichtlich kaufen wir keine Trauben dazu, um den reinen Geschmack, den Geruch, das Wesen, unseres Bodens zu schmecken, zu riechen, zu spüren. Terra umbra, terra selvatica.




Mit dem Aebi und lauten Unterstützungsrufen werden die Trauben zur Weiterverarbeitung gefahren.




Maischen, glaube ich nennt man dies in der Fachsprache - die Trauben von den Zweigen trennen, wodurch dann eben die Maische entsteht. Hier nennen sie dieses Zwischenprodukt "mosto", Most halt. 


Handarbeit. Im Trichter sind zwei Walzen, die die Trauben zerdrücken. Wäre der Trichter oder dieses Walzgerät (Name??) vollständig, würden die Trauben grad automatisch von den Zweigen getrennt. Mangels Vollständigkeit noch mehr Handarbeit, indem wir die Traubenzweige so gut es geht von Hand aus der Maische aussortieren. Effizient nicht unbedingt, doch lustig. Traubensaft spritzt quer durch den Keller, Traubenhautstückchen kleben sich an den Kleidern fest und der mosto darf jetzt erst mal ruhen.

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